WIE WIR BRAUEN
NUR GERSTE, HOPFEN, HEFE, WASSER UND UMWERFENDER GESCHMACK
1.MAISCHEN
Wie auf jeder Reise, beginnt auch die Reise zum perfekten Bier mit einem einfachen ersten Schritt: Gemalztes Getreide wird im Maischbottich mit heißem Wasser gemischt. Trockene Gerste, Weizen und/oder andere Getreide werden mit dem Wasser vermengt bis eine klebrige Masse entsteht, die wie ein wässriger Porridge aussieht. Das ist die Maische. Und hier beginnt die “Magie” – oder besser gesagt: Der chemische Prozess.
Bevor es vom Wasser getränkt wird, wird das Malz zerdrückt. So kann das heiße Wasser in jedes Korn eindringen und die Stärke aus dem Malzkorn extrahieren. Genau das ist es, was der Braumeister erreichen möchte: Es ist dieser Zucker, der später von der Hefe dafür benutzt wird, Alkohol und Kohlensäure zu produzieren.
2. LÄUTERN
Im nächsten Schritt lassen wir die festen Stoffe hinter uns und begeben uns auf eine flüssige Reise: Im Läuterbottich geben wir noch mehr Wasser auf unser Getreidebett, so dass es hindurch gefiltert werden kann. Auf diesem Weg nimmt das Wasser unsere süße, zuckrige Masse mit. Diesen Schritt kann man im selben Maischbottich durchführen oder in einem gesonderten Läuterbottich. Wichtig ist ein perforierter Boden, damit die Flüssigkeit entweichen kann.
Beim ersten Extrakt, der Bierwürze, hat das Bier eine gewisse Trübe aufgrund der Getreiderückstande und anderer Partikel. Wie bei Kieselsteinen in einem Bach helfen im Läuterprozess die Getreiderückstände dabei, andere Partikel zu binden und herauszufiltern. Sobald die Bierwürze klar wird, ist es an der Zeit, dem Bier einzuheizen.
3. WÜRZEKOCHEN
Die Bierwürze wird als Nächstes in die Sudpfanne gegeben und aufgeheizt. Dort bleibt sie für etwa eine Stunde – die genaue Zeit hängt vom Bierstil ab. Durch das Erhitzen wird die Enzymaktivität aus dem Maischeprozess gestoppt. Die Zuckermasse, die der Hefe zur Verfügung steht, bleibt stabil. Außerdem wird die Bierwürze sterilisiert. Das heißt aber auch: Von diesem Moment an muss alles, was mit dem Bier in Berührung kommt, steril sein. Braumeister sind echte Hygienefreaks!
In der Sudpfanne wird in der Regel auch der Hopfen hinzugegeben. Um das Geschmacksprofil zu verbessern, geben wir gelegentlich sogar bereits im Maisch- oder Läuterprozess Hopfen hinzu. Normalerweise wird aber so gut wie jedes unserer Biere beim Würzekochen gehopft. Die Hitze verändert in diesem Prozess die innere Struktur des Hopfens und setzt Alpha- und Beta-Säuren frei. Wird Hopfen früher hinzugefügt, wird das Bier etwas bitterer, spätere Zugabe von Hopfen sorgt für ein intensiveres Aroma.
4. DIE FERMENTIERUNG
Sobald der Einkochprozess abgeschlossen ist, wird die Bierwürze abgekühlt. Im nächsten Schritt kann der Braumeister die Füße hochlegen, denn die wichtigste Arbeit übernehmen für ihn nun Milliarden von Helfern: Die Hefe steht bereit, ihre große Bühne zu betreten. Sobald die Hefe in den Gärkessel gelangt, erwacht sie dank der süßen Nährstoffversorgung des aus dem Malz gewonnenen Zuckers zum Leben. Fressen, reproduzieren, ausscheiden. Und dann von vorne.
Je mehr Zucker in den Gärprozess übertragen wurde, desto mehr Nährstoffe können umgewandelt werden – was zur Folge hat, dass ein Bier dann einen höheren Alkoholgehalt aufweist. Schwere Biere brauchen daher mehr Malz, damit sich die Hefe ihrer Arbeit voll hingeben kann.
5. REIFEPROZESS
Einige der Nebenprodukte aus dem Gärprozess sind absolut erwünscht, wie zum Beispiel Ethanol und Kohlendioxid. Andere hingegen sind es überhaupt nicht, wie zum Beispiel Diacetyl. Die Hefe beruhigt sich nun nach ihrer harten Arbeit und setzt sich ab. Damit endet ihre Arbeits- und auch ihre Lebenszeit. Was für eine Reise!
Der Reifeprozess kann bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt werden, je nachdem, welchen Bierstil man braut. Ziel dieses letzten Schritts des Brauprozesses ist es, die Aromen und Geschmacksrichtungen der Biere im Laufe der Zeit zu verfeinern und abzurunden. Der Reifeprozess kann wenige Tage dauern, manchmal aber auch Wochen, Monate oder Jahre in unterschiedlichen Fässern.
6. ABFÜLLPROZESS
Nun muss unser Bier nur noch irgendwie zu Euch gebracht werden. Bei BrewDog füllen wir in Flaschen, Dosen und Fässer ab. 2018 haben wir entschieden, jegliches Plastik aus unseren Dosen-Multipacks zu verbannen. Heute versenden wir unsere Umverpackungen, zum Beispiel 4er oder 6er Packs ausschließlich in recycelten Pappkartons.
Wir lagern und transportieren unser Bier gekühlt, um sicherzustellen, dass ihr die bestmögliche Qualität und die frischen und kräftigen Aromen auch schmecken könnt, wenn ihr euer Bier schließlich in den Händen haltet. Und dann? Dann starten wir erneut den Maischeprozess und alles beginnt von vorne. Cheeers